Therapieverfahren

Viele der Patientinnen haben zum Zeitpunkt der Erstdiagnose bereits Tumorabsiedelungen, d.h. Metastasen außerhalb des kleinen Beckens. Aktuell gilt die Operation beim Zeitpunkt der Erstdiagnose gefolgt von einer Chemotherapie als Therapie der Wahl. Ziel der Operation ist es, den gesamten Tumor zu entfernen, so dass am Ende keine Tumorreste im Bauch mehr sichtbar sind.

Befall des Bauchfell

Da Eierstockkrebs eine Erkrankung ist, die sich sehr häufig über das Bauchfell ausbreitet, müssen bei der Operation auch alle Tumorherde am Bauchfell mit entfernt werden. Das Bauchfell ist eine sehr dünne Haut, die die Organe des Bauches bedeckt. Wenn diese Haut durch Tumorknötchen befallen ist, dann kann es sein, dass Bauchwasser entsteht und dadurch der Bauch der betroffenen Patientin aufgetrieben erscheint. Das Bauchfell kann man bei der Operation problemlos abziehen, so dass eine glatte, tumorfreie Oberfläche bleibt. Es entsteht für die Patientin kein Risiko dadurch, da sich ein neues Bauchfell innerhalb von einigen Wochen wieder bildet.

Prognose

Nur wenn man den gesamten Tumor, sowie sämtliche Tumorauflagerungen am Bauchfell entfernt hat, hat die Patientin die besten Chancen von der Erkrankung geheilt zu werden. Aber auch wenn kleine Tumorreste verbleiben, gilt es generell, dass die Prognose umso besser ist, je kleiner der verbleibende Tumorrest ist. In den meisten Fällen muss im Anschluss aber eine systemische Chemotherapie durchgeführt werden, die insgesamt 18 Wochen dauert.

Operative Entfernung des Tumors

Die Operation wird durch einen Bauchschnitt vom Schambein bis zum unteren Rand des Brustbeines durchgeführt. Es werden dann die Gebärmutter, die Eierstöcke mit dem Tumor, der Blinddarm und die Bauchschürze entfernt. Zusätzlich entfernt man die Anteile vom Bauchfell, die erkrankt sind. In manchen Fällen kann man das erkrankte Bauchfell nicht ohne Weiteres von den Organen abziehen, die es bedeckt, da schon die Oberfläche der Organe mit angegriffen ist. Aus dem Grund müssen manchmal auch andere Organe teilweise oder komplett mit entfernt werden, um eine komplette Tumorfreiheit zu erreichen. Das kann zum Beispiel ein Teil vom Dick- oder Dünndarm sein, ein Teil vom Zwerchfell, die Gallenblase oder die Milz. Lebenswichtige Organe, wie die Bauchspeicheldrüse oder die Leber müssen nur selten teilweise mit entfernt werden.

Gebärmuttererhaltende Operation

Bei jungen Frauen, die noch Kinderwunsch haben und die eine frühe Form der Erkrankung aufweisen, ist es möglich, eine Operation durchzuführen, bei der die Gebärmutter und der gesunde Eierstock belassen werden. Somit besteht weiterhin die Möglichkeit für die Patientin, Kinder zu bekommen. Dieses Vorgehen wird immer mit der betroffenen Patientin besprochen und hängt natürlich vom Stadium der Erkrankung ab.

Klinikaufenthalt

In der Regel bleiben die Patientinnen 10 bis 14 Tage in der Klinik. Anschließend werden Patientinnen in der Regel auch weiter ambulant betreut. In Chemoambulanzen, wie z.B. in Berlin vorhanden, kann die Chemotherapie durchgeführt werden. Alle 3 Monate erfolgt eine regelmäßige, ambulante Tumornachsorge. Auf diese Art können Patientinnen auf dem gesamten Weg begleitet werden.

Die Patientinnen werden alle 3 Monate zur einem Nachsorgetermin gebeten.